ZBW RechercheGuide: Die Ergebnisse der QR-Code-Kampagne

Die Nutzung des Internets ist in Deutschland zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Im ersten Quartal 2012 nutzen 77% der Bevölkerung ab 10 Jahren das Internet, 37% aller Deutschen besitzen ein Smartphone und 13% ein Tablet. 53% der Nutzer gehen mobil ins Netz.

Die ZBW möchte diesen Trend aufgreifen und ihre Services auch online zugänglich und mobil nutzbar machen. Zu diesem Zweck wurde von November 2012 bis Mai 2013 ein Experiment durchgeführt. Ein RechercheGuide, der über QR Codes auf vorher bereitgestellten Plakaten und Postkarten zugänglich gemacht wurde und Studierenden der Wirtschaftswissenschaften einen echten Mehrwert bietet, indem er sie mit Recherchetipps bei ihrer täglichen Arbeit abholt und unterstützt.

Nachdem die Kampagne nun abgeschlossen ist, möchten wir an dieser Stelle allen Beteiligten danken, die uns bei diesem Vorhaben tatkräftig durch das Aushängen und Verteilen von Postern und Postkarten unterstützt haben und  die wichtigsten Ergebnisse unserer Auswertung präsentieren. Zudem möchten wir auch unsere Learnings mit Ihnen teilen. Die im folgenden aufgeführten Daten basieren einerseits auf einer freiwilligen Umfrage mittels Online-Fragebogens bei den FachreferentInnen, die Plakate und Poster bestellt hatten, und andererseits auf den Statistiken des datenschutz-konformen Google Analytics.

Der erste Teil der Auswertung beschäftigt sich mit den EndnutzerInnen, also den Personen, die QR-Codes mittels Smartphone gescannt haben. Die folgenden Darstellungen sollen dabei helfen, das Nutzerverhalten einzuschätzen. Es handelt sich jeweils um absolute Zahlen, die Abrufe des Contents repräsentieren.

Wie wurde die Kampagne von den Nutzern angenommen?

Im Zeitraum zwischen 1. November 2012 und dem 31. Mai hat es rund 1.300 Seitenaufrufe gegeben, die aus 676 einzelnen Besuchen resultierten (Details siehe nachfolgende Grafiken). Die durchschnittliche Verweildauer im gesamten RechercheGuide betrug 3,17 Minuten – was für eine durchaus interessante Lektüre spricht. Die mit Abstand am häufigste aufgerufene Seite war Kapitel 1 (“Thema analysieren”), gefolgt von der Download-Seite für das Gesamt-PDF. Kapitel 3 (“Kataloge, Datenbanken und Internet”) und Kapitel 2 (“Suchtipps anwenden”) kommen auf Platz drei und vier.

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Im Hinblick auf die verwendeten mobilen Betriebssysteme der Smartphones, mit denen QR-Codes eingescannt wurden,  gibt die folgende Grafik Aufschluss:

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Wäre die Kampagne in Form einer App aufgezogen worden, wäre für jedes hauptsächliche Ökosystem (iOS, Android, Windows Phone) eine eigene Anwendung nötig gewesen, exotische Systeme wären damit immer noch nicht berücksichtigt. Auch ist es nicht abzusehen, welche Endgeräte in Zukunft noch relevant werden, wir befinden uns erst am Anfang einer Entwicklung.

Wie wurde die Kampagne von ReferentInnen angenommen?

Von 566 angeschriebenen FachreferentInnen haben 93 eine Bestellung vorgenommen, das entspricht einer Beteiligung von 16%. Insgesamt wurden 1.115 Postkarten und 422 Plakate verschickt. In dieser Karte können die Anzahl der versendeten Plakate und Postkarten sowie die jeweiligen Zugriffe für alle Städte nachvollzogen werden.

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An der Online-Befragung haben 38,7% derjenigen teilgenommen, die Plakate und/oder Postkarten bestellt haben. Die persönlichen Kommentare der Befragten zeichnen ein uneinheitliches Bild zum Fazit der Kampagne – sie reichen von“sehr gute Aktion” über “wird generell für Bibliothekseinführungen hinzugezogen”/”gute Unterstützung bei der Vermittlung von Informationskompetenz” bis hin zu “Leider ist die Bibliothek/Universität “überflutet” mit Plakaten” und “Je nach Zielgruppe (Karrierestufen der Wissenschaftler und technischen Mitarbeiter) wurde die Kampagne unterschiedlich wahrgenommen”. Allerdings ist anzumerken, dass es für die Mehrheit der Befragten nicht möglich war, Aussagen zur Akzeptanz der Kampagne oder eine Einschätzung abzugeben, an welchen Orten (z. B. Pinnwände, Wände in Seminarräumen, schwarzes Brett, Infoständer etc.) die Plakate bzw. Postkarten gut angenommen wurden.

Das Experiement RechercheGuide läuft noch weiter – jedoch lassen sich bereits an dieser Stelle drei Learnings identifizieren:

1. Zur Nachahmung empfohlen
Zunächst lässt sich festhalten, dass die Aktion – Anbetracht der Relation von Aufwand und Nutzung – als Erfolg gewertet werden kann. Wir können anderen Einrichtungen die Nachahmung im Zuge eines eigenen Projekts empfehlen. Was es dazu benötigt, sind auf der einen Seite hochattraktive Mehrwerte, die für Mobilnutzer aufbereitet wurden. Auf der anderen Seite stehen die Offline-Bemühungen (Poster, Postkarten etc.), um auf die Aktion aufmerksam zu machen. Ein Projekt wie der RechercheGuide eignet sich zudem als Dauereinrichtung, da die zur Verfügung gestellten Inhalte nicht gleich an Aktualität verlieren. Um den Aufwand zunächst im Rahmen zu halten, lohnt sich zudem ein Pilottest in den Räumen der eigenen Einrichtung. Stellt sich der gewünschte Erfolg ein, kann das Projekt weiter nach außen skaliert werden.

2. Weiter flexibilisieren
Der RechercheGuide wurde mittels Postern und Postkarten beworben – dort muss es jedoch nicht aufhören. Denkbare weitere Hinweise für eigene Mobilprojekte können beispielsweise auch in Broschüren, Zeitschriften oder an Aufstellern gut sichtbar integriert werden. Die ZBW hat den RechercheGuide zusätzlich auf Facebook verfügbar gemacht: über eine eigens erstellte Facebook-Hintergrundseite haben Nutzer die Möglichkeit, sämtliche Kapitel über ihr Smartphone abzurufen oder den Guide komplett als PDF herunterzuladen.

3. Begleitung und Erfolgskontrolle
Um die Effizienz des Vorhabens bemessen zu können, ist der Einsatz datenschutzkonformer Analyse-Software (Google Analytics, Piwik etc.) mehr als nur zu empfehlen. Hierdurch lernen die Projektverantwortlichen, welche Inhalte das Interesse der Nutzer auf sich ziehen – und welche weniger. Gemäß der Ergebnisse lässt sich das Angebot dann weiter justieren. Alternativ können die Nutzer direkt nach ihren Eindrücken befragt werden, indem man die Angebote mit einer Feedbackmöglichkeit versieht.

An dieser Stelle möchten wir noch einmal allen Teilnehmenden – den Nutzern ebenso wie den Einrichtungen und FachreferentInnen – für ihr Interesse und Engagement danken. Der RechercheGuide wird weiter bestehen bleiben (die mobile Website bleibt online), sodass die Poster und Postkarten auch nach wie vor Gültigkeit haben.

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