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von Birgit Fingerle

Open Educational Resources (OER) finden immer mehr Eingang in Hochschulen. Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie bietet beispielsweise in den USA eine größere Anzahl von Hochschulen ihren Professorinnen und Professoren mittlerweile Unterstützung beim Wechsel von gedruckten Lehrbüchern hin zu Open Educational Resources an. Dem Campus Computing Survey 2018 zufolge gaben 64 Prozent der befragten Hochschulen an, dass sie ihre Mitglieder ermutigen, Open Educational Resources in ihren Kursen einzusetzen.

2014 waren es demgegenüber lediglich 34 Prozent, die dies angaben. An 52 Prozent der Hochschulen werden die Lehrenden der Umfrage zufolge darüber hinaus auch dabei unterstützt, eigene OER-Materialien zu erstellen.

Eine Vielzahl an Tutorials und anderen Informationsquellen ist online vorhanden, um die Erstellung von Open Educational Resources zu unterstützen. Neben Unterstützungsangeboten von Hochschulen zählen hierzu auch solche von OER-Projekten und –Informationsstellen. Wir haben eine Auswahl zusammengestellt.

Selbstlernkurse und Guidelines von Hochschulen

Die Ruhr-Universität Bochum bietet einen Selbstlernkurs „Einführung Open Educational Resources (OER)“ an. Darin geht es unter anderem darum, wie man OER sucht und selbst erstellt. Der Kurs umfasst circa 120 – 160 Minuten und beinhaltet auch Aufgaben, Selbstlerntests sowie Gamification-Elemente. Einen umfangreichen Kurs für alle, die sich für die OER-Bewegung interessieren, bieten die Algonquin Colleges. Enthaltene Themen sind u.a.: Copyright, Best Practices beim Auffinden und die Verwendung von OER. Am Ende des Kurses werden die Teilnehmenden eingeladen, selbst eine offene Ressource für ihr eigenes Lernen oder Lehren zu erstellen.

Die Penn State University Libraries haben Informationen speziell für Lehrende, die MOOCs entwickeln oder sich daran beteiligen. In diesem Zusammenhang bieten sie Informationen zum Umgang mit Open Educational Resources an.

Die University of the Witwatersrand Johannesburg bietet einen LibGuide an, der unter anderem Guidelines, Tools und Kursinhalte zu OER umfasst.

Einen schnellen Überblick über Open Educational Resources ebenso wie umfangreiche vertiefende Informationen bietet die Fort Hays State University an. Dazu gehört der umfangreiche Forsyth Library OER Research Guide mit Tipps zur Recherche von OER. Im „The Learning Portal“ der College Libraries Ontario wird ein sehr übersichtliches OER Toolkit angeboten, in dem das Auffinden, der Einsatz von und das Erstellen von Open Educational Resources erläutert werden. Eine Einführung zu offenen Bildungsmaterialien bietet auch die Sächsische Landesbibliothek — Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB).

Weitere Hochschulen die umfangreiche Informationen zu OER bereitstellen sind etwa die Reynolds Community College Libraries mit ihrem Research Guide Open Educational Resources, die Bridgewater State University Maxwell Library, das Prince George’s Community College und das University of Pittsburgh Library System.

Vom Handbuch über Videos bis zur Canvas – Materialien von OER-Informationsstellen

Die Informationsstelle OER (OERinfo) bietet unter anderem einen OER-Wegweiser zum Herstellen von OER, in dem vielfältige Ressourcen verzeichnet sind. Mit dem OER Canvas bietet sie darüber hinaus beispielsweise eine Vorlage für die erste Skizzierung von OER-Projekten und acht Broschüren mit Kompaktwissen über OER an.

Einen „Leitfaden für die Erstellung von Open Educational Resources – Informationen und praktische Übungen für Hochschullehrende“ bietet Open Education Austria an sowie eine Reihe weiterer Materialien und Downloads.

Das Open Education Handbook enthält vielfältige Informationen zur Unterstützung der OER-Praxis. Diese umfassen Informationen zum Kreieren und Entwickeln von OER, zu hilfreicher Software, zur Veröffentlichung von OER und zu Tools für die Erstellung und den Remix von OER.

Bei YouTube finden sich zahlreiche Videos zu Open Educational Resources. Dazu gehören das eTwinning Online Seminar – Open Educational Resources: Start creating your own OERs und das Video des OERinForm Projekts: „Wie erstellt und teilt man OER? (Open Educational Resources) OER erstellen und teilen“.

Nicht nur bei YouTube bietet das OERinForm-Projekt Videotutorials an, sondern auch auf seiner Website. Auf dieser sind darüber hinaus viele weiterführende Informationsmaterialien für Medien- und E-Learningzentren, Lehrende und andere OER-Interessierte zu finden. Zum Download angeboten werden unter anderem Präsentationen, Checklisten für Hochschullehrende, Linklisten, ein Template für die Entwicklung eines Hochschulkonzepts für OER, ein Leitfaden zum Erstellen von OER, ein Handbuch zur Anwendung von OER an Hochschulen sowie Infografiken zu den OER-Akteuren an einer Hochschule und dem Arbeitsprozess mit OER.

Haben Sie weitere Tipps zu OER-Tutorials? Wir freuen uns über Hinweise; gerne in den Kommentaren.

Birgit Fingerle ist Diplom-Ökonomin und beschäftigt sich in der ZBW unter anderem mit Innovationsmanagement, Open Innovation, Open Science und aktuell insbesondere mit dem "Open Economics Guide". (Porträt: Copyright

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