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im Interview mit Monika Linne

Frau Linne, Sie haben vor kurzem den zweiten deutschen GO-FAIR-Workshop in Berlin veranstaltet. Was war dabei Ihr Ziel?

Unser Ziel war es, die Personen zusammenzubringen, die sich in unterschiedlichsten Projekten dafür einsetzen, Forschungsobjekte auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar zu machen. Sprich: Menschen, die sich den FAIR-Prinzipien verschrieben haben. Hier in Deutschland wächst diese Community gerade ungemein, nur kennen sich viele Akteure untereinander noch gar nicht. Das wollten wir mit dem Workshop ändern. Deshalb haben wir den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Raum gegeben, sich und die konkreten Fragen, an denen sie gerade arbeiten, vorzustellen. In Kleingruppen konnten sie außerdem gemeinsame Handlungsfelder erschließen und wichtige Themen für zukünftige GO-FAIR-Workshops eruieren.

Welche Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren auf dem GO-FAIR-Workshop vertreten und was haben diese erarbeitet?

Die Bandbreite der Teilnehmenden reichte von forschungsfördernden Einrichtungen über Vertreterinnen und Vertreter von Infrastruktureinrichtungen bis hin zu engagierten Studierenden.

Thematisch haben sie sich während des Workshops auf eine der drei Säulen von GO FAIR fokussiert: GO BUILD, GO TRAIN oder GO CHANGE.

Dabei sind sehr interessante Einschätzungen zu den jeweiligen Fragestellungen zutage getreten. Die Arbeitsgruppe „GO BUILD“ hat zum Beispiel erarbeitet, welche grundsätzlichen technischen Rahmenbedingungen erforderlich sind, um Daten und Metadaten FAIR zu machen und darüber hinaus konkrete Herausforderungen aus Sicht der Repository-Betreiber und Entwickler benannt.

Die Arbeitsgruppe „GO TRAIN“ hat die Zielgruppen bei der Aus- und Weiterbildung im Forschungsdatenmanagement herausgearbeitet und sich überlegt, welche Inhalte dabei bestenfalls vermittelt werden sollten. Außerdem hat die Gruppe Ideen für geeignete Lehr- und Lernformate gesammelt.

Bei der Arbeitsgruppe „GO CHANGE“ ging es einerseits um die Vorteile und positiven Veränderungen, die ein FAIRer Umgang mit Forschungsdaten mit sich bringt. Andererseits wurden Hemmnisse identifiziert, die den Wandel verhindern, und Maßnahmen vorgeschlagen, um diese Hemmnisse abzubauen. Was dabei insgesamt klar geworden ist: Unter den Projekten der Workshop-Teilnehmenden herrscht großes Synergiepotenzial. Trotz unterschiedlicher Disziplinen ähneln sich die Problemstellungen, für die sie Lösungen suchen und entwickeln.

Wie wird es nun weitergehen mit der deutschen GO-FAIR-Community?

Wir haben den starken Eindruck, dass aus dem Workshop Impulse für eine zukünftige Zusammenarbeit entstanden sind. Besonders würde es uns freuen, wenn solche Kooperationen unter dem Dach von GO FAIR weitergeführt werden würden – indem sich die Workshop-Teilnehmenden in GO-FAIR-Implementierungsnetzwerken organisierten. Damit stärken sie ihr Commitment zu den FAIR-Prinzipien und können ihre Anstrengungen aufeinander abstimmen. Wir vom GO-FAIR-Unterstützungs- und Koordinierungsbüro sorgen dann mit eigens organisierten Workshops und Konferenzen dafür, dass sich die geknüpften Kontakte verstetigen und die in den Implementierungsnetzwerken entwickelten Standards als Best Practices möglichst weite Verbreitung finden. Aus meiner Sicht war das ein viel versprechender Start für die deutsche GO-FAIR-Community!

Ein ausführlicher Bericht (auf Englisch) über den Ablauf und die Ergebnisse des Workshops findet sich hier.

Wir sprachen mit Monika Linne | Deutschland-Referentin des GO FAIR-Büros (ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft).

Fehlende deutsche Übersetzung

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