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Am 14. und 15.06.2018 fand das zweite Waterkant #startupSH Festival 2018 auf dem ehemaligen Marinefliegergelände in Kiel statt. Veranstaltet wurde das mit internationalen Gästen aus verschiedensten Bereichen besetzte Waterkant-Festival von Open Campus, StarterKitchen und dem FabLab in Kiel. Die Sessions und Mitmachangebote waren vielfältig; hier ein kleiner Ausschnitt.

Open Data, Wissenschaftskommunikation und Kultur-App

Sven Thomsen, CIO aus der Staatskanzlei der Landesregierung Schleswig-Holstein, sprach zu Open Data. Die Landesregierung hat sich Open Data auf die Fahne geschrieben. Laut Thomsen gibt es bereits viel Open Data in Schleswig-Holstein. Allerdings oft schlecht auffindbar. So sind etwa die Daten einer Messstation am Theodor-Heuss-Ring in Kiel, aufgrund derer Ergebnisse ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge diskutiert wird, als Open Data verfügbar. Selbst er als Kenner der Szene brauchte allerdings 32 Minuten, um diese Daten zu finden. Das ist nicht der „easy and usable way“, den sich die Landesregierung für Open Data zum Ziel gesetzt hat. Alle Daten in Schleswig-Holstein sollen via API verfügbar gemacht werden. Unter dem Motto „Hack your country“ sollen die Einwohnerinnen und Einwohner des Landes in die Lage versetzt werden, einfach Daten, wie die der Messstation, zu nehmen und auf dieser Basis zum Beispiel Apps zu entwickeln, die das Leben in Schleswig-Holstein verbessern. Zu diesem Zweck soll sich ein kleines Team von Seiten des Landes darum kümmern, Daten zu öffnen. Ein Open-Data-Portal Schleswig-Holstein soll in 2019 online gehen.

Mit der Kultur-App Kultursphaere @kultursphaere wurde ein neues Angebot aus Schleswig-Holstein vorgestellt. Eine virtuelle Landkarte auf dem Smartphone, in der die Kulturinstitutionen des Landes verzeichnet sind, zeigt, welche kulturellen Angebote es in der Nähe und unterwegs gibt. Filter- und Suchfunktionen erlauben dabei die Auswahl bestimmter Angebote.

Wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Erkenntnisse visuell verständlich machen können, damit beschäftigte sich Prof. Tom Duscher.

Community-Bildung

In seiner Session zur Community-Bildung gab Steffen Voß die Empfehlung, Online- und Offline-Meetings zu kombinieren.

Eine Community, die sich sowohl online wie offline organisiert, ist die Digital Media Women. Bei deren Meetup gab Nici Beckendorf, Orga-Mitglied der Digital Media Women in Schleswig-Holstein, einen kurzen Einblick in die Aktivitäten und Empfehlungen für das Networking.

Die Digital Media Women sind ein Verein mit 125 aktiven Ehrenamtlichen aus neun Quartieren und über 19.000 Community-Mitgliedern. Zu ihren Zielen zählen, Frauen untereinander stärker zu vernetzen, Vorbilder und die Vielfalt in der Gestaltung des digitalen Wandels nach außen sichtbar zu machen und am digitalen Wandel gleichberechtigt teilzuhaben.

Communities sind auch beim Co-Working ein Thema. Wie mit dem Projekt #CoWorkLand Co-Working in ländliche Regionen gebracht wird, stellte Ulrich Bähr vor.

Den Container, der als mobiler Co-Working-Space zum Einsatz kommt, hatte er gleich mitgebracht.

Waterkant-Festival: Erneut ein tolles Format zum Lernen und Netzwerken

Mindestens genauso wichtig wie die spannenden Sessions und Mitmachangebote: Das liebevoll organisierte Drumherum, die Location und das Format der Veranstaltung. Das Waterkant-Festival bot damit ein Forum für engere Vernetzung und das Entstehen von Communities. Es bot Inspirationen, neue Technologien, Austausch, Start-Up-Ideen, Maker-Atmosphäre und vieles mehr. Und das alles top organisiert, was im Vergleich zum ersten Waterkant-Festival noch einmal eine Steigerung war.

Damit verkörpert das Waterkant-Festival ein Leitbild für Lernen und Arbeiten, wie es in die heutige Zeit und auch in den Kontext von Open Science passt.

Weiterführende Links:

Birgit Fingerle ist Diplom-Ökonomin und beschäftigt sich in der ZBW unter anderem mit Innovationsmanagement, Open Innovation, Open Science und aktuell insbesondere mit dem "Open Economics Guide". (Porträt: Copyright

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